Digitalization
Was ist BIM? Building Information Modeling einfach erklärt
Inhalt
BIM: digitales Bauen ist die Zukunft
Wir kennen viele Beispiele gescheiterter Bauprojekte. Denken Sie mal an den Schiefen Turm von Pisa, den Turmbau zu Babel oder ein aktuelleres Beispiel: den Berliner Flughafen. Kein Wunder, denn wenn alle nebeneinanderher planen, sind falsche Entscheidungen aufgrund fehlender Informationen und Missverständnisse vorprogrammiert. Terminverschiebungen, Mängel in der Qualität und erhebliche Zusatzkosten – Bauprojekte sind aufgrund ineffizienter Prozesse viel zu oft davon betroffen.
Das Bau- und Planungswesen ist in viele unterschiedliche Spezialgebiete unterteilt: Architektur, Planung, Ingenieurwesen. Beteiligt sind darüber hinaus die den Bau in Auftrag Gebenden und noch viele mehr. Planung, Entwurf, Bau und der Betrieb eines Gebäudes basieren auf einer effizienten Zusammenarbeit unterschiedlichster Gewerke. Und diese funktioniert nur, wenn alle mit aktuellen und korrekten Informationen versorgt werden sowie den gleichen Informationsstand aufweisen. Werden Informationen uneinheitlich ausgetauscht, bietet das eine Menge Raum für Missverständnisse und Fehler. Das kann teuer werden.
Wie würde sich das verhindern lassen? Ganz einfach, indem Sie die Möglichkeit der voranschreitenden Digitalisierung für sich nutzen: Building Information Modeling heißt das Zauberwort, kurz BIM. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist BIM?
Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Kurz gesagt: Der Begriff BIM steht für eine Methode, die es mithilfe von Software-Lösungen allen Gewerken des Bauwesens ermöglicht, ein Gebäude anhand eines digitalen 3D-Modells über den gesamten Lebenszyklus und mit allen relevanten Informationen zu visualisieren. Es ermöglicht die Zusammenarbeit aller beteiligten Stakeholder während des Bauprojekts und erleichtert so die Planung, den Bau und den Betrieb. Der Clou: Alle Gewerke greifen auf eine gemeinsame digitale Darstellung des Bauobjektes zu und versehen diese mit Daten und Informationen. Dabei bleibt die Datenbasis stets aktuell und konsistent. Das ermöglicht ein effizientes Projekt.
„Das (BIM-)Haus vom Nikolaus“
Schauen wir uns anhand eines Beispiels genauer an, was Building Information Modeling bedeutet und wie BIM-Prozesse funktionieren: Wir bauen das Haus des Nikolaus.
Der Kunde Nikolaus trägt alle Anforderungen für sein Haus zusammen und hinterlegt sie in einer Datenbank. Diese Daten bilden die Grundlage des gesamten Projekts. Nun kann das Planungsteam zur Tat schreiten und das Gebäude entwerfen. Der Entwurf des Planungsteams wird mit Informationen angereichert, welche über eine standardisierte Terminologie und über ein einheitliches Format verfügen. So bekommen alle am Bau Beteiligten Zugang zu aktuellen und relevanten Informationen, sobald sie jene benötigen. Das sorgt für eine effiziente Zusammenarbeit. Auf dieser Basis wird das Gebäude mit digitalen Objekten nachgebildet. Es entsteht eine exakte visuelle Darstellung von Nikolaus‘ Traumhaus.
Digitale Objekte, wie beispielsweise Fenster, können die Fachplaner:innen mit weiteren Informationen wie Farbe, Beschläge etc. anreichern. Das Haus benötigt eine Wasserpumpe? Kein Problem. Der Pumpenhersteller schreitet zur Tat, liefert alle wichtigen Daten, sodass die passende Pumpe direkt in das digitale Objekt integriert werden kann. Damit keine unschönen Überraschungen durch Zusatzkosten entstehen, nutzt das Projektteam das BIM-Modell, um die unterschiedlichen Gewerke zu koordinieren und alle anfallenden BIM-Daten wie Projektkosten, Energiewerte etc. zu analysieren.
Das Bauunternehmen nutzt das Modell, um Angebote einzuholen und sich über die Objekteigenschaften der Bauelemente zu informieren. Wenn das Bauunternehmen das beste Angebot gefunden und angenommen hat, werden alle Informationen automatisch im BIM eingefügt. So wird garantiert, dass auch die passenden Fenster geliefert werden. In Zukunft kann Nikolaus das Modell seines Hauses Dank der Digitalisierung direkt an die Baubehörde senden, damit diese eine Baugenehmigung erteilt.
BIM – die Zukunft des Bauens
Mit der BIM-Methode werden alle Schritte des Bauprozesses zentral gesammelt. Damit können alle Projektbeteiligten auf die für sie relevanten Informationen zugreifen. Statt getrennt voneinander zu arbeiten und zu planen, wird ein gemeinsames Modell erstellt und der Austausch der Informationen findet über eine zentrale Quelle statt. Das steigert die Effizienz von Bauprojekten und spart eine Menge Zeit und Geld. So ist es nicht verwunderlich, dass BIM bei größeren Bauvorhaben bereits obligatorisch ist. Somit ist BIM in der Baubranche kein Nice-to-have, sondern gilt als Zukunft des Bauens.
Es ist wichtig, BIM nicht nur auf die Erstellung eines 3D-Modells zu beschränken. BIM ist ein Prozess für die Verwaltung des Informationsaustauschs während des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – sei es ein Gebäude, ein Tunnel oder eine Brücke. Es bietet eine Struktur für den Austausch relevanter Informationen, die schrittweise im Laufe des Bauprojekts gesammelt werden.
BIM kommt an den zentralen Stellen nicht ohne fachlich und technisch korrekte Produktdaten aus. Wer sich also für die Zukunft des Bauens mit BIM wappnen will, benötigt als Basis ein PIM-System. Denn nur mit einem PIM als zentrale Datendrehscheibe sorgen Sie für eine konsistente Datenbasis. Ein PIM-System bietet eine Lösung für das einfache Management großer Mengen komplexer Daten – vom Sammeln, über das Verwalten bis hin zur Verteilung der Daten.
Sie haben Interesse an weiteren Informationen zum Thema PIM und BIM, dann vereinbaren Sie jetzt ein persönliches Gespräch mit einem unserer Produkt-Expert:innen.