Product Communications

PIM vs PCM vs PXM vs PDM vs PLM vs MDM

Eric Dreyer
05.11.2020
4 Min
Illustration des Nameswirrwarr's von PIM, MDM, PXM und Co. | eggheads.net

Inhalt

Digitale Systeme zum Managen von Produktdaten

Wer bei Google nach einem digitalen IT-System zum Managen aller Produktdaten im Unternehmen sucht, findet eine Vielzahl von Software-Tools, die namentlich alle etwas mit dem Management von Produkten zu tun haben. So findet sich Software zum Management von Product Data (PDM), Product Lifecycle (PLM), Product Information (PIM), Product Content (PCM), Product Experience (PXM) und Master Data (MDM). Was diese Begriffe bedeuten und welches digitale System welche Anforderungen löst, beantworten wir in diesem Beitrag:

PIM – Product Information Management

Aufgabe einer PIM-Lösung ist es, alle Produktdaten eines Unternehmens zentral und medienneutral zu speichern. Produktdaten sind unter anderem Marketing-Daten wie Beschreibungstexte und Bilder sowie technische Informationen wie Höhe, Länge und Breite. Von der Datenbeschaffung über die Datenanreicherung der Produkte bis zur Ausspielung der Daten in die verschiedensten Verkaufskanäle werden alle Produktdatenprozesse in einem digitalen System unterstützt.

Detaillierte Informationen zum Thema Product Information Management und die Antwort auf die Frage „Warum Produktdaten für Unternehmen so wichtig sind“ erhalten Sie auf unserer Seite Was ist PIM.

PCM – Product Content Management

Der Begriff PCM wird von vielen synonym zu PIM verwendet. Andere sehen PCM „nur“ als Anreicherungsfunktion für Produktdaten wie Beschreibungstexte, Eigenschaften und Medien, daher verorten sie PCM nur im PIM-Prozessschritt „Datenanreicherung“. Funktionen wie Datenbeschaffung aus mehreren Quellen, Datenqualitätssicherung und die Ausspielung in viele Vertriebskanäle fehlen demnach einem PCM-System, weshalb PCM nur eine Teilfunktion von PIM ist.

PXM – Product Experience Management

Im modernen Produktvertrieb und Marketing wird versucht, die Customer Experience, also das Einkaufserlebnis der Kunden, möglichst zu maximieren, um hierdurch eine höhere Conversion Rate zu erzielen. Ein Baustein des Kundenerlebnisses ist die Product Experience, die als Grundlage für eine hohe Customer Experience gesehen wird. Hier setzt PXM an: Product Experience Management ist ein relativ neuer Begriff, der die Kernprozesse eines PIMs um einen weiteren Prozessteil erweitert: die „Kontextuierung“.

Illustration des PXM-Prozesse von der Datenbeschaffung über Datenveredelung und -Kontextuierung bis zur Datenausspielung. | eggheads.net

In diesem Prozessschritt, der zwischen der Datenpflege und -ausspielung stattfindet, werden die Produktdaten um kontext-abhängige Inhalte erweitert. Kontexte sind hierbei zum Beispiel die Anwendung, in der ein Produkt beim Kunden zum Einsatz kommt, oder die Phase des Verkaufsprozesses. Durch unterschiedliche Produktinformationen für z. B. spezielle Anwendungen eines Produktes werden die Kunden ihren Bedürfnissen entsprechend zielgerichteter angesprochen, was sie im besten Fall mit einer Conversion danken.

Weitere Details zu PXM und warum es immer wichtiger wird, finden Sie auf unserer Seite Was ist PXM.

PDM – Product Data Management

In Abgrenzung von PIM-Systemen, werden in PDM-Lösungen keine Marketing- oder Vertriebsdaten von Produkten, sondern alle Daten, die während des Entstehungsprozesses von Produkten anfallen, gespeichert. PDM-Systeme sind daher vor allem für Hersteller mit einer eigenen Produktentwicklung relevant. Die im Zuge der Produktentwicklung gesammelten Informationen sind bei Herstellern oft die Basis für die Produktinformationen, die für einen Vertrieb der Produkte benötigt und dann in einem PIM-System gespeichert werden. Daher sind PDM- und PIM-Systeme oft miteinander verbunden.

PLM – Product Lifecycle Management

PLM-Systeme helfen bei der Planung und dem Management des Produktentstehungsprozesses. Product Lifecycle Management ist also eine Art spezialisiertes Projektmanagement-Tool für Hersteller von Produkten. Oftmals speichern Product Lifecycle Systeme auch gleich alle beim Entstehungsprozess anfallenden Daten und übernehmen damit zudem die Funktionen von PDM-Systemen. Sie sind also eine Erweiterung von PDM-Systemen und haben diese zumeist abgelöst.

MDM – Master Data Management

Während ein PIM-System nur den Bereich der Produkte betrachtet, gehen MDM-Systeme einen Schritt weiter und managen auch Stammdaten aus anderen Bereichen. Ziel ist die Verbindung unterschiedlicher Datenquellen eines Unternehmens, zur Ableitung qualitativ hochwertiger Geschäftsentscheidungen. Typische Objekte, die ein sogenanntes Multi-Domain Master Data Management System verwaltet, sind neben den Produkten auch Kunden, Kundengruppen, Lieferanten, Partner, Mitarbeiter und Aufträge. Durch die Verknüpfung dieser Objekte miteinander erhält der Nutzer eine Art 360° Sicht auf seine Kunden und Produkte.

Weitere Informationen zu MDM und Beispiele, in denen der Einsatz eines Master Data Management Systems sinnvoll ist, bekommen Sie auf unserer Seite Was ist MDM.

Gegenüberstellung

Die folgende Grafik stellt abschließend alle genannten Begriffe gegenüber. Dabei sieht man beispielsweise, dass PCM „nur“ eine Teilfunktion (Untermenge) von PIM, PDM eine Untermenge von PLM und PXM eine Erweiterung von PIM ist.

Die Grafik visualisiert die Unterschiede und Überscheidungen von PIM-, PXM-, PCM-, MDM-, PDM- und PLM-Systemen. | eggheads.net